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Wissenstransfer wird grundsätzlich als Identifikation - Transfer und Integration von Wissen zwischen unterschiedlichen Organisationen verstanden.

Wissenstransfer bezüglich Wissenschaft und Wirtschaft wird auf zweierlei Arten verstanden: 1. auf eine ältere, eingeschränktere Weise und 2. auf eine neuere, umfassendere Weise.

Wissenstransfer wird in einem älteren Sinn verstanden als die Aufgabe einer Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Diese Schnittstellen sollen vermitteln zwischen den wissenschaftlichen Institutionen, z. B. Hochschulen, und Unternehmen, die mit diesen kooperieren möchten. Der Erstkontakt kann durch beide Seiten zustande kommen: Anfragen aus der Wirtschaft werden zielgerichtet an Wissenschaftler herangetragen, um dann gemeinsam eine Problemlösung zu erarbeiten, oder es werden umgekehrt Forschungsergebnisse in Unternehmen transferiert.
Wissenstransfer in einem neueren Sinn umfasst viel mehr Beziehungen als zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Im Grunde geht es um jegliche Form von Experten-Laien-Kommunikation. So etwa sehen es die zitierten Autoren. Weitere Beispiele sind: Arzt – Patient, Lehrer – Schüler, Wissenschaftler des einen Faches - Wissenschaftler des anderen Faches, Unternehmen – Kunden. Der Wissenstransfer kann dabei durchaus von beiden Seiten – also sowohl dem Experten als auch dem Laien – ausgehen. Insbesondere Unternehmen wenden Wissenstransfermethoden und -ansätze an,2 wie z. B. die sogenannte Wissensstafette, um die Herausforderungen der Globalisierung und des demographischen Wandels3 zu bewältigen.4

Im zweiten, jüngeren Sinn sind Wissenstransfer und seine Bedingungen Gegenstand der Transferwissenschaft. Ihr ist eine Reihe von Kolloquien gewidmet, die von Gerd Antos (Halle) und Sigurd Wichter (Göttingen) seit 1999 abwechselnd durchgeführt wurden.

Der Wissenstransfer durchläuft unabhängig vom Umfang des Wissens immer die Phasen Initiierung, Wissensfluss und Integration.5 Bei der Initiierung wird der Wissenstransfer eingeleitet, in der Wissensflussphase findet die tatsächliche Transaktion des Wissens statt und in der letzten Phase wird das neu transferierte Wissen überprüft und ggf. in die bestehende Wissensbasis integriert.